Zwischen jener Funktion des Netzes, auf die sich nicht geringe kulturelle Hoffnungen richten â nĂ€mlich ein Speicher- und Archivmedium zu sein, in dem Texte prinzipiell âunendlichâ lang ĂŒberdauern und fĂŒr die Nachwelt aufbewahrt werden können â und seiner medial und technisch bedingten âFragilitĂ€tâ, die ihm das PrĂ€dikat eines âinstabilen Mediumsâ eingetragen hat, spannt sich eine weite Grauzone. LĂ€sst sich vor diesem Hintergrund die Frage, welche Bedeutung dem Netz als einem Archiv der Wissens- und Kulturproduktion â kurz: als einem âKulturspeicherâ â zukommt beziehungsweise zukommen könnte, ĂŒberhaupt beantworten? Einige Anhaltspunkte, die zudem Perspektiven fĂŒr weiterfĂŒhrende Ăberlegungen eröffnen, kann ein Blick auf verschiedene historisch, technologisch und konzeptuell jeweils unterschiedlich situierte âSchreibszenen im Netzâ, ihre Produktions- und ihre Rezeptionsbedingungen bieten.
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Kuni, Verena: Abfall fĂŒr alle? Einige Gedanken zum Netz als digitalem Archiv der Wissens- und Kulturproduktion. <http://www.germanistik.ch/publikation.php? id=Abfall_fuer_alle> (Publiziert Oktober 2005)
oder
Kuni, Verena: Abfall fĂŒr alle? Einige Gedanken zum Netz als digitalem Archiv der Wissens- und Kulturproduktion. In: Michael Stolz, Lucas Marco Gisi u. Jan Loop (Hg.): Literatur und Literaturwissenschaft auf dem Weg zu den neuen Medien. Bern: germanistik.ch 2005 (Literaturwissenschaft und neue Medien)