Einer Handschrift der Württembergischen Landesbibliothek Stuttgart aus dem 12. Jahrhundert, die den Psalmenkommentar des Petrus Lombardus enthält (Cod. theol. et phil. 2º 341), ist eine Bildseite vorgebunden, welche König David als Typus Christi und der Kirche in Szene setzt. Anders als von der Forschung bisher angenommen, besteht durchaus eine enge Verwandtschaft zwischen dieser David-Darstellung und dem Lombardus-Kommentar. Die Bildseite beglaubigt eine Konzeption der Kirche, wie sie Lombardus in der zeitgenössischen Debatte um die Lehre vom dreigestaltigen Leib Christi vertrat.
An illustration figuring King David as a typus Christi et ecclesiae is attached priorly to one of the manuscripts of the Württemberg State Library in Stuttgart (Cod. theol. et phil. 2º 341). Dating from the 12th century, it contains the commentaries on the Psalms of Petrus Lombardus. Other than what scholars heretofore assumed, there is by all means a close affinity between this depiction of David and the commentaries of Lombardus. The illustration accredits the one idea of the church as represented by Lombardus within the contemporary debate on the doctrine of the triple body of Christ.
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Reichen, Roland: David als Typus Christi und der Kirche. Zur klerikalen Aneignung des biblischen Königs. <http://www.germanistik.ch/publikation.php? id=David_als_Typus_Christi_und_der_Kirche> (Publiziert Dezember 2010)
oder
Reichen, Roland: David als Typus Christi und der Kirche. Zur klerikalen Aneignung des biblischen Königs. In: Michael Stolz und Robert Schöller (Hg.): Germanistik in der Schweiz (GiS) Zeitschrift der Schweizerischen Akademischen Gesellschaft für Germanistik. Heft 7/2010. Bern: germanistik.ch 2010